Royal Jordanian feiert Comeback in München: Drei Flüge pro Woche ab März 2026
- Sven
- Oct 11
- 3 min read
Nach fast einem Jahrzehnt Pause kehrt Royal Jordanian an den Münchner Flughafen zurück. Ab dem 27. März 2026 verbindet die Airline aus Amman wieder die bayerische Landeshauptstadt mit Jordanien – drei Mal pro Woche mit einem Airbus A320neo. Damit reaktiviert die Oneworld-Airline eine Strecke, die seit Jahren auf der Wunschliste vieler Geschäfts- und Privatreisender stand. Für Royal Jordanian ist der Schritt Teil einer breiteren Expansionsstrategie, mit der die Airline ihre Präsenz in Europa stärkt und sich als moderner Boutique-Carrier zwischen Nahost und Europa positionieren will.

Rückkehr mit neuem Anspruch
Die Verbindung Amman – München war über viele Jahre eine feste Größe im europäischen Streckennetz der Royal Jordanian, bevor sie 2014 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wurde. Seither konzentrierte sich die Airline auf Frankfurt als einzige deutsche Langstreckenverbindung. Mit der Rückkehr nach München erweitert sich das Angebot nun deutlich – und das in einer Phase, in der Royal Jordanian ihre Flotte modernisiert und ihr Markenbild neu ausrichtet.
Zum Einsatz kommt der Airbus A320neo, das Rückgrat der regionalen Mittelstreckenflotte. Er bietet 12 Business-Class-Sitze in einer 2-2-Anordnung und rund 132 Economy-Sitze. Damit bleibt der Service überschaubar, aber solide – mit warmen Mahlzeiten, Wi-Fi und der für Royal Jordanian typischen arabischen Gastfreundschaft. Geplant sind zunächst drei Umläufe pro Woche (Dienstag, Donnerstag, Samstag), wobei ein Ausbau auf tägliche Flüge vom Nachfrageverlauf abhängen dürfte.
Hinter der Wiederaufnahme steckt jedoch mehr als Nostalgie: München ist nach Frankfurt der wichtigste Lufthansa-Hub – und damit strategischer Ankerpunkt für Anschlussverbindungen innerhalb Europas. Royal Jordanian positioniert sich damit zwischen den großen Drehkreuzen Doha, Dubai und Istanbul, ohne selbst ein Mega-Hub-Modell zu betreiben. Die Airline sieht Potenzial bei Transferpassagieren nach Asien und Afrika, etwa über Amman nach Bangkok, Nairobi oder Beirut.
Bedeutung für den Standort München und den Wettbewerb
Für den Flughafen München ist die Rückkehr von Royal Jordanian mehr als ein Symbol. Nach Jahren mit stagnierender Fernost- und Nahost-Anbindung setzt die neue Route ein Zeichen für Diversifizierung und Netzwerkbreite. Während Qatar Airways und Emirates bereits fest etabliert sind, bringt Royal Jordanian eine niederschwellige Alternative für Geschäftsreisende und Touristen, die Nahost oder den weiterführenden arabischen Raum ansteuern.
Auch aus strategischer Sicht ist die Verbindung spannend: Als Mitglied der Oneworld-Allianz bietet die jordanische Airline Anschlussvorteile etwa zu British Airways, Iberia, Finnair oder Qatar Airways. Passagiere mit Oneworld-Status profitieren von Loungezugang und Priority-Services – auch in München. Damit entsteht ein Kontrast zu den Lufthansa-Gruppenverbindungen, die über Star Alliance laufen.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind ebenfalls günstiger als bei der letzten Aufnahme: steigende touristische Nachfrage nach Jordanien, neue Flugzeugtechnologie mit geringeren Betriebskosten und das wachsende Interesse an nachhaltigem Kultur- und Naturtourismus (Petra, Wadi Rum, Totes Meer etc.) stärken die Erfolgsaussichten. Zudem kann Royal Jordanian mit einer modernen Kabinenausstattung punkten: neue Sitze, Wi-Fi, Streaming-Optionen und eine dezent überarbeitete Farbwelt im Innenraum.
Langfristig sieht die Airline München als möglichen Ausgangspunkt für weiterführende Codeshares oder Kooperationen mit europäischen Partnern. Ein Ausbau auf tägliche Frequenzen gilt als realistisch, sobald die Auslastung stabil ist.
Fazit
Mit dem Neustart der Verbindung Amman – München meldet sich Royal Jordanian zurück auf der deutschen Landkarte. Die Wiederaufnahme ist Teil einer behutsamen, aber klaren Wachstumsstrategie – getragen von moderner Flotte, besserer Kostenstruktur und dem Ziel, das europäische Netzwerk zu verdichten. Für Reisende eröffnet sich eine weitere Option, den Nahen Osten komfortabel zu erreichen, und für München ein wichtiges Signal: Das Premium-Segment zwischen Europa und Arabien wächst wieder, auch jenseits der Giganten aus Doha und Dubai.












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