Turkish Airlines baut ihre Flotte radikal aus – Boeing wird zum zentralen Partner
- Tim
- Sep 28
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Updated: Sep 29
Die Istanbuler Fluggesellschaft denkt groß. Turkish Airlines fliegt bereits heute mehr Länder an als jede andere Airline weltweit. Trotzdem will der Konzern bis zum Jubiläumsjahr 2033 weiter kräftig expandieren und die Flotte auf rund 800 Flugzeuge vergrößern. Nach großen Airbus-Bestellungen rückt nun Boeing in den Fokus – und das in einem bis dato einmaligen Umfang.

Ein Blick nach vorne: Dreamliner als Rückgrat der Langstrecke
Im Zentrum der Pläne steht die Boeing 787. Turkish Airlines hat sich dafür entschieden, bis zu 75 dieser modernen Langstreckenjets zu beschaffen. 35 Exemplare des Typs 787-9 sind fest bestellt, hinzu kommen 15 787-10 – die längste Variante des Dreamliners – sowie Optionen für weitere 25 Flugzeuge. Ausgeliefert werden sollen die Jets zwischen 2029 und 2034.
Die Airline betont, dass es nicht nur um Quantität geht. Vorstandschef Ahmet Bolat spricht von einem „Meilenstein“ und sieht in der Bestellung ein Symbol für Innovationskraft und operative Exzellenz. Der Dreamliner soll künftig eine tragende Rolle dabei spielen, das weltweite Streckennetz effizienter und nachhaltiger zu bedienen.
Mittelstrecke: Neue Dimensionen bei der 737 MAX
Auch die Schmalrumpfflotte soll wachsen. Bis zu 150 Boeing 737 MAX stehen auf der Wunschliste – ein Rekord, der, sobald fixiert, die größte Einzelbestellung dieser Art in der Geschichte von Turkish Airlines wäre. Noch handelt es sich um eine Absichtserklärung, doch die Richtung ist klar: Die 737 MAX wird zum Rückgrat der Mittelstreckenverbindungen und würde die Boeing-Flotte des Unternehmens nahezu verdoppeln.

Strategischer Mix: Airbus und Boeing Hand in Hand
Bereits heute setzt Turkish Airlines auf einen Mix aus beiden großen Herstellern. In den Auftragsbüchern stehen Airbus A321neo, A350-900 und A350-1000 ebenso wie Boeing 787-9 und 787-10. Aktuell umfasst die Passagierflotte rund 370 Maschinen, weitere 320 Jets sind bereits fest bestellt. Mit der neuen Order zieht die Airline die Boeing-Seite nach und schafft sich gleichzeitig Spielraum, ältere Flugzeuge in den kommenden Jahren zu ersetzen.
Auffällig ist dabei zweierlei: Erstens bleibt die Bestellung der 787-10 mit nur 15 Exemplaren vergleichsweise klein, obwohl dieses Modell von Reichweite und Wirtschaftlichkeit her optimal ins Netzwerk passt. Zweitens fehlt weiterhin die Boeing 777X im Portfolio – ein Flugzeug, das eigentlich prädestiniert wäre, künftig als Flaggschiff zu fungieren.
Mehr als nur Flugzeuge: Was Passagiere davon haben
Für Fluggäste bedeutet der massive Ausbau vor allem eines: mehr Auswahl und modernere Kabinen. Neue Flugzeuge bringen in der Regel leisere Triebwerke, niedrigere Betriebskosten und zeitgemäße Bordprodukte. Wer Turkish Airlines kennt, darf davon ausgehen, dass die Airline mit der neuen Flotte sowohl Premium- als auch Economy-Passagiere ansprechen und ihre Position als Global Player festigen will.
Die jetzt verkündeten Bestellungen sind nur ein Puzzlestück. Um das Ziel von 800 Flugzeugen bis 2033 zu erreichen, muss Turkish Airlines weiter einkaufen – nicht nur für das Wachstum, sondern auch für den Ersatz alter Jets. Beobachter rechnen daher in den kommenden Jahren mit weiteren Großaufträgen.

Fazit
Turkish Airlines setzt die Weichen für das nächste Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte. Nach dem Ausbau der Airbus-Flotte folgt nun der große Wurf bei Boeing: bis zu 75 Dreamliner fest eingeplant und eine potenzielle Mega-Bestellung über 150 737 MAX. Damit schafft sich die Airline die Kapazität, ihr weltweit größtes Streckennetz weiter auszubauen und Passagieren modernste Flugzeuge zu bieten. Wer das Wachstum verfolgt, sieht: Die nächsten zehn Jahre werden bei Turkish Airlines alles andere als langweilig.











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